Nichts ist mehr wie es einmal war und nichts wird je wieder so sein wie es einmal war. Wenn Altes wegfällt und das Neue sich noch nicht geformt hat gibt es oft dieses Gefühl von Limbo - das Nichts zwischen dem was war und dem was kommt. Die Pause zwischen dem Ein- und dem Ausatmen. Der Moment an dem die Nacht sich schlafen legt und die Sonne noch nicht aufgestanden ist. Diese Pause des Übergangs, die Schwelle, an der eine alte Form sich auflöst und das Neue noch keine Form angenommen hat, das ist der Augenblick in dem das volle Potenzial aller Möglichkeiten schlummert und darauf wartet zu neuem Leben erweckt zu werden. An diesem Punkt fühlen wir uns oft ein Stück weit haltlos und manchmal auch verloren. Das Alte, Bekannte existiert nicht mehr und die Zukunft erscheint ungewiss. Das Einzige was uns hier die Hand reicht und Geleit schenkt ist die Hingabe an den Augenblick und die Verbindung zu unserem Atem und unseren Füssen auf dem Boden. Die Nacht ist am dunkelsten kurz bevor der neue Tag beginnt. Es erfordert Mut, Hingabe und Vertrauen uns auf das formlose Unbekannte einzulassen, aber hinter der Tür der Angst öffnet sich der weite Raum zu mehr und mehr und mehr Freiheit.
artwork: @morganharpernichols
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