Was sind Archetypen?

 

Archetypen beschreiben universale Urbilder oder Urfiguren, die mit bestimmten Gefühlen und Eigenschaften verbunden werden. Ein Archetyp steht also für eine symbolische Figur, die mittels sozialpsychologischer Lernprozesse über Generationen und Kulturen hinweg dieselben Emotionen und Assoziationen bei Menschen ausgelöst hat.

Das tiefenpsychologische Konzept der Archetypen geht auf den Schweizer Psychiater und Psychologen Carl Gustav Jung zurück, der die Analytische Psychologie erfand. Es ist ein offenes Konzept, das keine exklusiven Definitionen von Archetypen und keine bestimmte Anzahl derselben enthält.

Ein Archetyp als solcher ist nach Jung unanschaulich und unbewusst, er ist in seiner Wirkung aber u. a. in symbolischen Bildern erfahrbar, wie beispielsweise in Träumen, Visionen, Psychosen, künstlerischen Werken, Märchen und Mythen. Carl Gustav Jung leitete die Existenz der Archetypen vorwiegend aus dem Vergleich von Motiven aus Träumen, Märchen, Sagen und astrologischen Vorstellungen sowie vergleichender Religionswissenschaft und Mythologie ab.

Die Upanishaden der vedischen Tradition beschreiben die Erschaffung des Universums als die Geburt von Natur (Prakriti) und Bewusstsein (Purusha), die aus dem vereinten Feld (Brahman) hervor gegangen sind. Damit entstanden die ersten Archetypen in Form von männlich/weiblich, Mutter/Vater, Geist/Körper.

Die materielle Welt wird aus vedischer Sicht mit Weiblichkeit assoziiert, aus der die 3 Eigenschaften der Natur (Gunas) hervorgehen: Sattva (rein, licht-+freudvoll), Rajas (Bewegung), Unruhe, Nervosität), Tamas (dunkel und träge).

Die drei Gunas bestimmen alles im Universum und ihre Qualitäten lassen sich ebenfalls auf die menschliche Psyche (Gemütszustände) und Nahrungsmittel übertragen.

Das Zusammenspiel dieser drei Kräfte ist aus vedischer Sicht verantwortlich für alles was aus Gedanken und fester Materie entsteht.

Robert Butera beschreibt in seinem Buch „The Heart of Yoga“ Archetypen als den tiefsten Teil unserer Essenz - wer oder was wir sind auf der tiefsten Ebene der Schöpferkraft.


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