Ein Yin-Ritual am Morgen

 

Manchmal stehe ich morgens auf und meine Hände und Füße fühlen sich schwer an.

 

Meine Augen sind dann meist sichtbar und spürbar verquollen und meine Hände und Füße fühlen sich an, als wären sie größer, als sie tatsächlich sind...

 

Meist ist das der Fall nach sehr warmen Nächten im Hochsommer, aber es kann auch mal vorkommen, daß ich zu wenig getrunken habe (Wasser) oder zu viel getrunken habe (andere Getränke als Wasser ;-)).

 

Der Stau entsteht in den Drüsen des Lymphsystems. Das Lymphsystem mit den Lymphgefäßen als Leitungsbahnen ist neben dem Blutkreislauf das wichtigste Transportsystem im menschlichen Körper. Es ist ein Bestandteil des Immunsystems und wirkt an der körpereigenen Abwehr mit. Ausserdem reguliert es das Flüssigkeitsvolumen zwischen den Zellen des Körpers.

 

Es gibt eine ganz simple und gesunde Möglichkeit gestaute Flüssigkeit im Gewebe wieder in den Fluss zu bringen: das Trockenbürsten.

 

Das Trockenbürsten hat einen pflegenden Aspekt, indem es überflüssige Hautschuppen entfernt und es hat einen gesundheitlichen Aspekt, indem es dem Immunsystem zugute kommt und die Durchblutung anregt.

 

Die Aufgabe der Lymphflüssigkeit ist es, Giftstoffe zur Leber zu transportieren, den Körper zu entschlacken und auf diese Weise das Immunsystem zu stärken. 

 

Da der Lymphfluss träge ist, benötigt er eine Stimulation über die Haut oder Muskeln, um effektiv zu arbeiten. Die Bürstentechnik verstärkt diese Wirkung, da sie neben der Lymphflüssigkeit auch die im Bindegewebe befindlichen Immunabwehrzellen stimuliert. Diese werden durch die Massage besser durchblutet und geben Schlacken frei, die anschließend über den Lymphfluss abtransportiert werden.

 

Wenn Du das Ritual des Trockenbürstens noch erweitern möchtest kannst Du einen Tropfen ätherisches Öl hinzufügen. Dazu gibst Du einen Tropfen Öl (ich nehme gerne Rosmarin: anregend oder Grapefruit: entschlackend) in eine Deiner Handinnenflächen und streichst mit der Bürste ein paar Mal darüber, so daß die Borsten das Öl aufnehmen.

 

Mit dem Zusatz des ätherischen Öls beziehst Du einerseits Deine Sinne mit ein und ausserdem kann die heilende Wirkung des Öls über die Haut wirken.

 

Nach dem Trockenbürsten ist es angenehm eine Dusche zu nehmen, aber es ist nicht notwendig. 

Wenn Du darüber hinaus das Ausspülen angestauter Flüssigkeit im Gewebe weiter unterstützen möchtest ist ein Brennesseltee eine ideale Möglichkeit.

 

Das Gartenunkraut enthält mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte und ist zudem reich an Mineralien wie Eisen, Kalium und Magnesium und sekundären Pflanzenstoffen wie den Flavonoiden. Die Flavonoide sorgen zusammen mit dem Kalium für die entwässernde Wirkung der Blätter.

 

Bevor Du Kräuter einsetzt empfehle ich Dir Dich immer vorher über Nebenwirkungen und Kontraindikationen zu informieren.

 

Ich gebe gerne noch ein bisschen Zitrone dazu und koche in Stück frischen Ingwer mit.

 

 

 

Anleitung zum Trockenbürsten:

 
  • Ich beginne an den Füßen und bürste meine Füße und Beine in langen, sanften Bewegungen. Normalerweise bürste ich jeden Hautabschnitt ca. 10x. Für den Lymphfluss bürste ich immer in Richtung des Herz- / Brustbereichs, in dem das Lymphsystem abfließt.
  • Als Faustregel gilt,  immer in Richtung Körpermitte zu streichen.
  • Wiederhole diesen Vorgang mit den Armen, indem Du mit den Handflächen beginnst und den Arm in Richtung Herz streichst.
  • Auf Bauch und Achseln bürste kreisförmig im Uhrzeigersinn.
  • Ich wiederhole dann den Vorgang an meinem Bauch und meinem Rücken.

 

Bürste nicht zu fest! Ein weicher und sanfter Strich funktioniert oft am besten. Meine Haut ist nach dem Bürsten leicht rosa, sollte aber niemals rot oder stechend sein. Wenn es unangenehm sein sollte, verwende weniger Druck!

 

Und es gibt Tage, an denen mir die anregende Wirkung dieser Anwendung zu viel ist. Ich bürste eher 2-4 Mal die Woche.

 

Höre auf Dein Gefühl.


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