Verbesserte Verdauung durch sinnvolle Nahrungsmittel-Kombinationen

 

Ayurveda betrachtet den Körper als energetisches Gleichgewicht aus Doshas (Vata, Pitta, Kapha) und legt Wert darauf, Nahrungsmittel so zu kombinieren, dass Verdauung, Energiefluss und geistiges Wohlbefinden harmonieren.

 

Hier findest du eine übersichtliche Orientierung zu gängigen ayurvedischen Empfehlungen zu Nahrungsmittelkombinationen und warum sie (nicht) sinnvoll sind.

 

Grundprinzipien der ayurvedischen Ernährung

 

Verdauungskraft (Agni): Ein starkes Agni sorgt für klare Verdauung, Energieschub und innere Balance. Schlechte Verdauung führt zu Schlacken (Ama), Müdigkeit und Unruhe.

 

Geschmacksrichtungen (Rasa): Süß, sauer, salzig, scharf, bitter, scharf-pikant. Jede Mahlzeit sollte eine ausgewogene Mischung aus Rasa enthalten, aber manche Kombinationen werden als schwer verdaulich betrachtet. Kräuter & Gewürze spielen eine grosse Rolle für die Verdauung, entsprechend der individuellen Konstitution und Jahreszeit.

 

Qualität der Nahrung: Frisch zubereitet, reich an Prana (Lebensenergie) und frei von stark verarbeiteten Zutaten wird bevorzugt. Wenn Mahlzeiten aufbewahrt und wieder aufgewärmt werden, dann idealerweise innerhalb von 24 Stunden. Lange Aufbewahrung im Kühlschrank raubt Lebensmitteln Lebensenergie.

 

 

Typische Nahrungsmittelkombinationen, die Ayurveda eher meidet

 

1. Frisches Obst mit anderen Nahrungsmitteln

Obst wird im Ayurveda oft als leichter, aber sehr verdauungsintensiver Input gesehen. In Kombination mit einer schweren Mahlzeit oder proteinreichen Lebensmitteln können Verdauungsprobleme wie Blähungen, Unruhe oder Völlegefühl entstehen.

 

Empfehlung:

Obst idealerweise morgens auf nüchternen Magen oder 30–60 Minuten vor einer Hauptmahlzeit essen. Wenn Obst nach einer Mahlzeit gewünscht ist, lieber als separate Kleinigkeit bis zu zwei Stunden nach dem Essen genießen. Melonen sollten niemals mit anderen Obstarten kombiniert werden.

 

 

2. Rohkost mit stärkehaltigen Lebensmitteln

Kombinationen wie Obst/rohes Gemüse mit Reis, Kartoffeln oder Hülsenfrüchten gelten als schwer verdaulich, weil unterschiedliche Verdauungszeiten und Enzymprioritäten kollidieren können.

 

Empfehlung:

Rohkost und stärkehaltige Speisen zeitlich trennen (Obst separat oder als Snack zwischen Mahlzeiten; warme Hauptmahlzeiten kombiniert mit gekochtem Gemüse, Reis oder Hülsenfrüchten in harmonischer Balance).

 

 

3. Milchprodukte mit sauren Früchten

Milch (und Milchprodukte) gilt als schwer verdaulich, besonders wenn sie mit stark sauren Früchten zusammenkommen. In manchen ayurvedischen Traditionen wird diese Mischung als zu belastend für Pitta empfunden.

 

Empfehlung:

Milchprodukte besser getrennt von sauren Früchten genießen oder in eine Mahlzeit mit milderen, gut bekömmlichen Zutaten integrieren.

 

 

4. Proteine mit stärkehaltigen Lebensmitteln in schweren Mahlzeiten

Kombination aus Proteinen (z. B. Fleisch, Käse, Hülsenfrüchte) mit schweren Kohlenhydraten (Reis, Brot, Kartoffeln) kann die Verdauung belasten und zu Müdigkeit oder Trägheit führen.

 

Empfehlung:

Wenn Proteine und Kohlenhydrate zusammenkommen, dann in leichter Form (z. B. Hülsenfrüchte in moderater Menge kombiniert mit Gemüse statt mit einer großen Portion Reis/Brot).

 

 

5. Eisgekühlte Getränke oder Eis mit schweren Mahlzeiten

Kalte Getränke verlangsamen laut Ayurveda die Verdauung und belasten das Agni. Besonders bei schwereren Mahlzeiten kann dies zu einem Völlegefühl oder Verdauungsproblemen führen.

 

Empfehlung:

Warme oder leicht zimmertemperierte Getränke zu den Mahlzeiten nutzen; warme Getränke unterstützen das Verdauungsfeuer.

 

 

EINE ÜBERSICHT*

 


Kategorie: Hülsenfrüchte/Bohnen
Inkompatible Lebensmittel - Kombinationen: Milch, Käse, Joghurt, Obst,  Kartoffeln, Fleisch, Fisch
Kompatibel: Getreide, Gemüse, andere Hülsenfrüchte, Nüsse und Saaten


Kategorie: Milch
Inkompatible Lebensmittel - Kombinationen: Jegliche andere Lebensmittel (besonders Bananen!!!, Kirschen, Melonen, saure Früchte, hefehaltige Brote, Eier, Joghurt, Fleisch, Fisch, Kitchari, Stärke)
Hinweise: Milch sollte am besten alleine genossen werden.

Ausnahmen: Milchreis, Haferflocken, Datteln, Mandeln


Kategorie: Melonen
Inkompatible Lebensmittel - Kombinationen: Alles, besonders Milchprodukte, Eier, frittierte Speisen, Getreide, Stärke
Hinweise: Melonen sollten alleine gegessen werden oder gar nicht. Verschiedene Melonenarten sollten separat konsumiert werden.


Kategorie: Heiße Getränke
Inkompatible Lebensmittel - Kombinationen: Mango, Käse, Joghurt, Fleisch, Fisch, Stärke
Hinweise: Heiße Getränke sollten möglichst nicht mit diesen Lebensmitteln kombiniert werden.


Kategorie: Butter & Ghee
Inkompatible Lebensmittel - Kombinationen: Butter sollte separat konsumiert werden
Hinweise: Ghee kann recht universell mit anderen Lebensmitteln kombiniert werden.


Kategorie: Eier
Inkompatible Lebensmittel - Kombinationen: Milch, Käse, Joghurt, Früchte, Hülsenfrüchte, Kitchari, Kartoffeln, Fleich, Fisch

Kompatibel: Getreide und Gemüse mit geringem Stärkeanteil


Kategorie: Zitrone
Inkompatible Lebensmittel - Kombinationen: Gurken, Tomaten, Milch, Joghurt
Hinweise: Limette kann als Ersatz verwendet werden. Kleine Mengen als Garnierung oder Würze sind meist verträglich.


Kategorie: Nachtschattengewächse (Tomaten, Kartoffeln, Paprika, Aubergine)
Inkompatible Lebensmittel - Kombinationen: Früchte, Gurken, Milch, Joghurt, Käse

Kompatibel: Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Saaten, Fleisch und Fisch
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Kategorie: Rohkost vs. Gekochtes
Inkompatible Lebensmittel - Kombinationen: Rohkost sollte in kleinen Mengen gegessen werden, idealerweise zum Mittagessen. Gekochte Lebensmittel sind vorzuziehen.
Hinweise: Gekochte Lebensmittel sind leichter verdaulich.


Kategorie: Speisereste
Inkompatible Lebensmittel - Kombinationen: mit frisch zubereiteten Speisen;

idealerweise nur Reste vom selben Essen verwenden
Hinweise: Reste sollten nicht älter als 24 Stunden sein.


 

Diese Information mag auf den ersten Blick ein bisschen komplex und überwältigend wirken, aber es ist einen Versuch wert Dir vielleicht einen Aspekt rauszusuchen, um ihn anzuwenden und zu schauen, wie es sich anfühlt.

 

Es gibt unzählige Ernährungs-Tipps und Diäten. Ich weiß wie undurchsichtig und teilweise überwältigend diese Fülle an Information sich anfühlen kann.

 

Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch sagen, daß die Berücksichtigung dieser "Nicht-Kombinationen" sich für mich praktisch als sehr hilfreich erwiesen hat und meine Verdauungskraft gestärkt hat.

 

 

*Quelle: Banyan Botenicals


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